Innovatives Pilotprojekt im Klärwerk Forchheim gestartet
DBU fördert die entwickelte Pilotanlage der SolarSpring GmbH aus Freiburg.
DBU fördert die entwickelte Pilotanlage der SolarSpring GmbH aus Freiburg.
Freiburg/Forchheim: Die geförderte Pilotanlage für ein energie- und ressourceneffizientes Verfahren zur Rückgewinnung von Ammonium aus Abwasser mittels Membrandestillation ist seit Anfang Oktober im Klärwerk Forchheim in Betrieb. Das Gemeinschaftsprojekt wird vom Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) bis Ende Juni 2021 gefördert.
Die zukunftsorientierte Membrandestillations-Pilotanlage (MD) wurde von der SolarSpring GmbH aus Freiburg entwickelt und vor Ort installiert. Die membranbasierte Ammoniumsulfat-Rückgewinnung aus Abwasser ist eine junge, vielversprechende Technologie mit bisher wenig Praxiserfahrungen. Ziel des geförderten Pilotprojektes ist die Machbarkeit einer mit Abwärme betriebenen Anlage, die auch den Einsatz der Chemikalien in der Abwasserreinigung und -nutzung reduzieren soll. Die beteiligten Projektpartner sind die SolarSpring GmbH |Membrane Solutions aus Freiburg, Universität Stuttgart, Fraunhofer ISE und der Abwasserzweckverband Breisgauer Bucht (AZV). Alle Partner erhoffen sich eine erhebliche Ressourcen-, Kosten- und Energieeffizienz im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren.
„Die Inbetriebnahme der Pilotanlage konnte Anfang Oktober in unserer Verbandskläranlage in Forchheim realisiert werden. Unsere Zusage zur Teilnahme erfolgte im letzten Sommer. Unser eigenes Interesse an einer zukunftsorientierten Abwasserreinigung ist selbstverständlich hoch“, betonte der Betriebsleiter Jens Herb vom Abwasserzweckverband Breisgauer Bucht (AZV). Das rückgewonnene Ammoniumsulfat (AMS) ist ein zugelassenes Düngemittel in der Landwirtschaft. Dieser zurückgewonnene Dünger aus Abwasser kann den Nährstoffkreislauf nahezu schließen (Stichwort: Kreislaufwirtschaft).
Auf der Basis der Ergebnisse dieses Projekts wird die SolarSpring GmbH, die gleichzeitig auch Projektkoordinatorin ist, in der Lage sein die konzipierte MD-Anlage für die Ammoniumrückgewinnung in ein kommerzielles Produkt zu überführen und auf den Markt zu bringen. Zusätzlich soll gezeigt werden, dass die Produktion von klimaschädlichem Lachgas, welches bei dem biologischen Ammoniumabbau als Nebenprodukt emittiert wird, vollständig vermieden werden kann.
Bis dahin grüßt herzlich
Daniel Pfeifle, CEO